Referenz Neubau Synagoge Mainz
Mainz ist eine der traditionsreichsten jüdischen Gemeinden Europas. Die Geschichte der Juden in Mainz hat allerdings auch eine andere Seite. In kaum einer anderen Stadt sind Juden so häufig vertrieben und ermordet worden, und haben so häufig versucht eine Gemeinde wieder neu aufzubauen, wie in diesem so ruhig scheinenden Mainz.
Das Gebäude
"Qadushah" ist das hebräische Wort für Erhöhen oder Segnen, dessen fünf Buchstaben in abstrahierter Form die Silhouette des Gebäudes prägen. Die glasierte Keramikfassade verweist auf eine andere Ebene der Schrift und wird wie ein Prozess des ‘Inskribieren’ bzw. des Einritzens in Stein geformt. Die geriffelte Oberfläche ordnet sich in konzentrischen Mustern an, mit den Fenstern im Mittelpunkt liegend. Es entsteht eine Dreidimensionalität in der Fläche der Fassade, sowie ein Spiel von Körperhaftigkeit und Räumlichkeit durch das perspektivisch angeordnete Muster der Keramikelemente.
Die Innenflächen der Synagoge sind durch ein Mosaik-artiges Relief gestaltet, dass sich aus dicht aneinander gereihten hebräischen Buchstaben zusammensetzt, die jedoch kein semantischen Zusammenhang ergeben.
In den weiteren Bereichen des Gemeindezentrums finden sich die Verwaltungsbereiche, Schulräume, zwei Wohnungen sowie der Veranstaltungssaal.
Bauherr: Jüdische Gemeinde Mainz
Architekt: Manuel Herz Architekten
Bruttogeschossfläche: 2.500 qm
Baukosten: ca. 6.0 Mill. Euro
Fertigstellung: Sommer 2010